Lösungen miteinander teilen: Best Practices Around the World

Herausforderungen und Chancen des modernen Journalismus

Von Paul Stettnisch und Elena Hoffmann

Vergangenen Montag fand das Global Media Forum 2024 im Bonner World Confernece Center statt. Unter anderem wurde eine Diskussion zum Thema „Sharing Solutions: Best Practices Around the World“ geführt. Neben der Moderatorin Lizzy Shoo, trafen sich dort Ellen Heinrichs, Anant Goenka und Atila Iamarino, um ihre Sichtweisen auszutauschen.

Eine Überflut an Nachrichten, eine Gefährdung des Qualitätsjournalismus

Ellen Heinrichs, die Gründerin und Geschäftsführerin des Bonn Institutes, eröffnete die Diskussion mit ihrer Sicht auf die aktuelle Lage des Journalismus. Sie kritisiert, dass die Menge an negativen Nachrichten die Menschen überfordere und auch dem Vertrauen in die Medien schade. Es müsse einen Wandel zu konstruktiverem Journalismus geben, um mehr Diversität zu schaffen und auch positiven Nachrichten Raum zu geben. Journalismus sollte eine Hilfestellung sein um Probleme zu lösen, anstatt nur über sie zu berichten. „Most journalism is not breaking news“, betonte sie, um zu unterstreichen, wie wichtig gründliche Recherche und verschiede Perspektiven seien.


Die Probleme des aktuellen Journalismus

Anant Goenka, Leiter der Indian Express Group in vierter Generation, sprach über seine Journalismuserfahrungen in Indien. Er beschrieb, dass viele Menschen – selbst solche mit einer ausgeprägten Bildung – den Wert und die Vorteile einer freien Presse nicht mehr erkennen und sich daher abwenden. Er betonte auch, wie wichtig die positiven Seiten dieser Arbeiten seien. Ebenso berichtete er von den indischen Wahlen und den Herausforderungen dieser im Zusammenhang mit Journalismus und der Kluft zwischen den Lesern und den vermittelten Inhalten.

Der Biologe Atila Iamarino ist ebenso in den sozialen Medien präsent. Er brachte die Perspektive der sozialen Medien in die Diskussion ein und erklärte, wie er begann, Nachrichten auf seinen Plattformen zu erklären und somit eine Brücke zwischen der Wissenschaft, den Medien und der Bevölkerung zu bauen. Dabei stellte er auch die Relevanz von Fakten und Zahlen in den Vordergrund. Er berichtete jedoch auch von den negativen Auswirkungen von Fake News. So wurde seine Familie belästigt und es kursierte das Gerücht, dass er gestorben sei. Mithilfe seiner Erklärungen möchte er das Verhältnis zwischen der Bevölkerung und den Medien stärken, um das Verständnis zu fördern und Neuigkeiten genauer zu erklären.


Künstliche Intelligenz im Journalismus

Als weiteres Thema wurde die künstliche Intelligenz im Journalismus besprochen. Ellen Heinrichs stellte die Frage, wie man KI in der besten Weise nutzen könnte, ohne dadurch unkontrollierte Nachrichten zu provozieren. Atila Iamarino sieht in ihr ein
nützliches Instrument für mehr Perspektiven, betont aber die Notwendigkeit des Kontexts.


Auf spätere Nachfrage fasste Iamarino seine Erwartungen an das Global Media Forum zusammen:

„So what I’m hoping from here and I’m getting already is to have good examples to meet nice people that have different life experiences and great solutions for their problems
that I didn’t know wasn’t aware of that I can bring to whatever problems I have also.“

Atila Iamarino

Die Diskussion zeigte an, wie viele verschiedene Sichten es auf den modernen Journalismus gibt und welche Herausforderungen dieser auch mit sich bringt. Die Diskutierenden waren sich jedoch einig darüber, dass Journalismus sich stetig weiterentwickeln muss, um seiner Relevanz gerecht zu werden und das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen.

Stettnisch/Hoffmann
Stettnisch/Hoffmann

#GMF24

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