von Josefine Kuhn und Antonia Kern
Im Rahmen der Medienversammlung 2025 trafen sich am 23. Juni in der Landesanstalt für Medien NRW in Düsseldorf junge Mediennutzende und politische Entscheidungsträger:innen. Ziel der Veranstaltung war es, Perspektiven zur digitalen Meinungsbildung junger Menschen zu bündeln, Herausforderungen sichtbar zu machen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die Teilnehmenden kamen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen und spiegelten ein breites Spektrum an Erfahrungen und Sichtweisen wider.
Im Mittelpunkt stand der Impulsvortrag der Journalistin Victoria Reichelt. Sie beleuchtete die Mediennutzung junger Menschen im digitalen Raum, insbesondere auf Plattformen wie TikTok und Instagram. Reichelt zeigte auf, wie sich klassische Medien und Politik zunehmend an die Logiken dieser Plattformen anpassen und gleichzeitig unter steigendem Vertrauensverlust leiden. Dabei verwies sie auch auf die Herausforderungen, mit denen Redaktionen konfrontiert sind, wenn sie junge Zielgruppen erreichen wollen.
Ein zentrales Thema ihres Vortrags war die Rolle von Desinformation in sozialen Netzwerken und wie sie gezielt von politischen Akteur:innen genutzt wird. Dabei verwies sie auf die besondere Dynamik rechtspopulistischer Kommunikation im Netz und deren Einfluss auf politische Einstellungen junger Menschen. Auch die Schwierigkeit, sich online offen zu äußern, wurde thematisiert: Viele junge Menschen meiden politische Diskussionen im Netz aus Angst vor Hasskommentaren oder sozialer Ausgrenzung. Reichelt plädierte für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der digitalen Debattenkultur. Politik und Medien müssten verstärkt daran arbeiten, sichere Räume für Meinungsäußerung zu schaffen und sich den Kommunikationsgewohnheiten junger Menschen zu öffnen, ohne dabei Inhalte zu trivialisieren oder populistisch zu verkürzen.
Im Anschluss an den Vortrag boten drei Workshops Raum für vertiefende Diskussionen. Dabei konnten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen einbringen, Lösungsansätze entwickeln und in direkten Austausch mit medienpolitischen Vertreter:innen treten.
Die Veranstaltung machte deutlich: Digitale Meinungsbildung ist ein komplexes Feld, sie verlangt nach gemeinsamer Verantwortung von Medien, Politik, Bildungseinrichtungen und Gesellschaft.