von Delilah Gottstein und Ioana- Carmen Eliza Duta
Wie sicher fühlen wir uns im Netz? Die Antwort könnte für viele wohl eher negativ
ausfallen. Wer sich im digitalen Raum bewegt, sieht sich früher oder später meist mit
Datenlecks, Hasskommentaren und unangenehmen Inhalten konfrontiert. Doch gibt es
auch noch die sicheren Orte im Internet? Und was könnte geschehen, dass wir uns als
Nutzer wohler fühlen?
Um diese Fragen drehte sich auch ein Workshop im Rahmen der Landesmedienkonferenz, am
23.06.2025 in Düsseldorf. An dem nicht nur Mitarbeitende der Medienbranche, sondern auch
einige Schüler und Studierende teilnehmen konnten. So war auch der Austausch zwischen
Generationen zu den Themen ein Mittelpunkt. Geleitet wurde der Workshop von Anne
Wunsch, Mitarbeitende der Landesanstalt für Medien NRW.
Im Workshop wurde versucht zusammen eine an das Thema der Sicherheit in digitalen
Räumen heranzugehen. Zu einzelnen Fragestellungen, zu Problemen und Lösungsansätzen im
Umgang online miteinander, wurde eifrig mit Hilfe von Zetteln gebrainstormt. Dabei zeigte
sich sowohl ein Wunsch nach einem netteren Umgang miteinander, mehr Sicherheit und
Brücken in der Kommunikationen zwischen älteren und jüngeren Generationen. Als
Lösungen wurden unteranderem eine „Nettiquette“, bessere Faktenchecks und Maßnahmen
der Plattformen gegen Hasskommentare gefordert.
Besonders im Kopf geblieben ist dabei eine Frage, die während der Diskussion im Plenum
gestellt wurde: Würden wir uns auf Plattformen eher aufhalten, wenn diese strenger reguliert
wären und bei Regelverstößen konsequent sanktioniert würden? Oder würde genau das dazu
führen, dass solche Plattformen an Attraktivität verlieren, weil sich Nutzerinnen und Nutzer
zu sehr eingeschränkt fühlen?
Diese Fragestellung brachte zum Nachdenken, da sie einen zentralen Widerspruch unserer
digitalen Gegenwart anspricht. Einerseits wünschen sich viele mehr Schutz, klare Regeln und
einen respektvollen Umgang im Netz. Andererseits lebt das Internet auch von seiner
Offenheit, Spontanität und Freiheit.
Die Frage ist also: Wie viel Kontrolle braucht ein sicherer digitaler Raum und wie viel
Freiheit darf bestehen bleiben, ohne dass Sicherheit verloren geht? Am Ende stand weniger
eine fertige Antwort, sondern vielmehr ein gemeinsames Verständnis: Es braucht eine
Balance. Weder völlige Freiheit noch totale Kontrolle führen zu einem digitalen Raum, in
dem sich alle wohlfühlen. Vielmehr braucht es transparente Regeln, faire Moderation, digitale
Bildung und ein Mitdenken aller Nutzerinnen und Nutzer. Der Workshop hat deutlich
gemacht, wie wertvoll es ist, solche Fragen gemeinsam zu diskutieren. Der
generationenübergreifende Austausch war dabei besonders bereichernd. Denn sichere
Kommunikation im Netz geht uns alle an und nur gemeinsam können wir Wege finden, wie
das Internet zu einem Ort wird, an dem Worte sicher sind.
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